Blutanalysen sind eine der wichtigsten Methoden, um den Nährstoffstatus und den allgemeinen Gesundheitszustand zu überprüfen. Doch nicht alle Bluttests sind gleich – insbesondere die Wahl zwischen Serum- und Vollblutanalysen kann einen entscheidenden Einfluss auf die Aussagekraft der Ergebnisse haben. Zudem gibt es alternative Methoden wie Kapillarblut- oder Haaranalysen, die oft als praktische Heimtests beworben werden. Doch wie zuverlässig sind diese wirklich? In diesem Artikel zeigen wir die Unterschiede und erklären, warum die Wahl der richtigen Methode entscheidend für valide Ergebnisse ist.

Serum- vs. Vollblutwerte

Vollblut ist das Blut in seiner natürlichen Form, das alle Bestandteile enthält, während Serum das Blutplasma ohne Gerinnungsfaktoren und Blutzellen ist. Bei Laboruntersuchungen wird normalerweise nur Serum verwendet, da es länger gelagert werden kann und günstiger ist. Blutanalysen bei Hausärzten sind im Regelfall immer nur Serumwerte.

Vollblutanalysen hingegen untersuchen sowohl den flüssigen Anteil des Blutes mit Gerinnungsfaktoren, das Plasma, als auch den festen Anteil, die Zellen im Blut. Da viele wichtige Mineralstoffe wie Zink, Magnesium, Selen, Kalium und Kupfer hauptsächlich in den Blutzellen gespeichert werden, erfasst eine Vollblutanalyse diese Anteile präziser. So können potenzielle Mängel früher aufgedeckt werden, was vor allem für deine Energie und im Rahmen präventiver Maßnahmen von Vorteil ist. 

Ein Serumwert von Zink kostet zum Beispiel lediglich 2 € für dich als Endverbraucher, während Zink aus dem Vollblut ca. 24 € kostet. Auch Serumwerte haben ihre Berechtigung, da sie günstig und überall verfügbar sind. Sie zeigen klar an, wenn eine akute Notlage in deinem Körper besteht. Wir arbeiten jedoch präventiv und benötigen Werte, die eine hohe Aussagekraft haben, auch wenn du dich noch sehr fit fühlst und nicht krank bist.

Warum Vollblut empfehlenswert ist

Durch die Vollblutwerte können wir also das gesamte Spektrum messen, um sehr aussagekräftige Resultate zu erhalten. Magnesium kann beispielsweise im Serum, aber auch im Vollblut, in den Blutzellen bestimmt werden. Im Serum kann jedoch nur ca. 32 % des gesamten Magnesiums gemessen werden! Wir haben uns bewusst für Biomarker aus dem Vollblut entschieden, auch wenn hier die Laborkosten deutlich höher sind. Andere Online-Anbieter und Analyse-Services nutzen aus Kostengründen häufig nur Werte aus dem Serum, auch da es für dich als Kunde nur schwer nachvollziehbar ist.

Achte also auch zukünftig darauf, welche Art von Biomarker für eine Blutanalyse verwendet wird – egal, wo du eine Analyse durchführen lässt.

Fallbeispiel: Magnesium

Hier siehst du, verdeutlicht an dem Beispiel Magnesium, dass der Großteil deines Magnesiums vom Arzt meist gar nicht gemessen wird. Wenn der Serumwert im Normbereich ist, heißt das meist nur, dass du nicht schwer krank bist.

Eine Korrelation zur Versorgung der Zellen deines gesamten Körpers hast du bei üblichen Messungen also nicht. Um den Serumwert (die 32 %, welche normal gemessen werden) stabil zu halten, geht der Körper sogar so weit, dass er das Magnesium aus den Knochen abbaut. Serumwerte können daher normal erscheinen, während bereits eine Unterversorgung der Zellen besteht. Um deinen langfristigen Versorgungsstatus zu kontrollieren, haben wir also keine andere Möglichkeit, als das „gesamte” Blut in die Messung einzuschließen. Es wird das Magnesium also zusätzlich auch innerhalb der roten Blutkörperchen gemessen. Dies geschieht nur mit einer Vollblutanalyse, welche aufwendiger und deshalb auch deutlich teurer ist. Für den Ausschluss akuter Beschwerden benötigt man diesen nicht, aber um deine Gesundheit und dein Energielevel zu optimieren, eben schon!

Viele Anbieter bringen nahezu täglich neue Heimtests oder Haaranalysen auf den Markt. Auf den ersten Blick keine schlechte Idee. Günstig und ein vermeintlich leichter Zugang. 

Diese Analysen sind jedoch kritisch zu betrachten: 

Kapillarblutanalysen (aus dem Finger) unterliegen großen Qualitätsdefiziten, die Messungen sind nicht valide und nicht mit einer Blutanalyse aus der Vene zu vergleichen.

Haaranalysen und Heimtests?

Das ist ein Grund, warum die großen renommierten Labore diese Analysen nicht zu ihrem Standard erhoben haben, obwohl eine Blutabnahme aus der Vene mit so viel mehr Aufwand verbunden ist. Ein Heimtest wäre ja für alle Betroffenen viel einfacher. 

Die Aussagekraft ist jedoch stark eingeschränkt, Werte sollten nicht für „bare Münze” genommen, sondern mit Vorsicht genossen werden. Sie können einen Hinweis liefern, diese Werte sollten aber immer über venöses Blut nachkontrolliert und geprüft werden, bevor z. B. wilde Mengen von Vitamin D eingenommen werden. Einfach, um eine falsche Dosierung zu vermeiden. 

Bei Haaranalysen nehmen unter anderem die äußeren Umstände wie Shampoo, Umweltgifte, Haarfärbemittel etc. nennenswert Einfluss auf die Werte. Auch diese sollten grundsätzlich mit Vorsicht betrachtet werden. Hierzu könntest du auch den Artikel von Stiftung Warentest lesen.

Fazit: Warum die Wahl der richtigen Analysemethode so wichtig ist

Wer valide Ergebnisse möchte, sollte sich bewusst für die richtige Blutanalytik entscheiden. Serumwerte haben ihre Berechtigung, wenn es um akute Mangelzustände geht, doch für eine präventive und umfassende Beurteilung ist eine Vollblutanalyse meist die bessere Wahl. Besonders bei Mineralstoffen wie Magnesium, Zink oder Selen reicht eine Serumanalyse nicht aus, um den wahren Versorgungsstatus im Körper abzubilden.

Auch wenn Heimtests und Haaranalysen auf den ersten Blick praktisch erscheinen, sind sie nur bedingt verlässlich. Wer fundierte Entscheidungen für seine Gesundheit treffen möchte, sollte auf die venöse Blutabnahme als Goldstandard setzen.

Deshalb haben wir uns bei aescolab für die venöse Vollblutanalyse entschieden – denn nur so können wir eine hohe Qualität und Verlässlichkeit der Ergebnisse sicherstellen.